Leben am Oberrhein Sehen und verstehen Höhenheiligtümer Früher verehrten unsere keltischen Vorfahren auf den Gipfeln bestimmter heiliger Berge Gottheiten: Zum Beispiel die Muttergöttin, den Gott von Quellen mit Heilwirkung oder zu den beiden Sonnenwenden die Sonnengöttin. Als Opferaltare sollen Schalensteine gedient haben. Manche Berge dienten den Menschen auch als Zufluchtsort. Davon zeugen z. B. die Befestigungsmauern auf dem Gipfel, den die Römer Altitona nannten. Oft sind diese Mauern schon längst verschwunden. Nur Flurnamen wie "Heidenburg", "Heidenmürli" erinnern an die alte, vorchristliche Zeit. Arbeitsaufträge Wo und auf welche Art verwendet man noch heute Quellwasser, um Krankheiten zu heilen? Schlage in einem Kalender das Datum der Sonnenwenden nach. Sind an solchen Tagen noch besondere Bräuche üblich? Welche Bedeutung kann man ihnen zuschreiben? Suche Orte, die einen Flurnamen tragen, in dem das Wort "Heiden" enthalten ist. Was weiß man noch darüber? Le mur païen Longueur: 10 502 mètres. Largeur moyenne: 1,70 m. Hauteur estimée à l'origine: 5 à 6 m. Dimension d'un bloc : 1 m x 0,60 m x 0,50 m. Surface entourée par le mur: 100 hectares. Arbeitsaufträge Das Bild von der Westseite der Heidenmauer zeigt, dass das Ziel der Erbauer vor allem defensiver Art war. Erkläre warum. Wie viele Quader mussten gebrochen werden, um diese 6 Meter hohe Mauer zu vollenden? Der Abbau der Felsblöcke Arbeitsaufträge Betrachte die Skizze und erkläre, wie der Fels zu Quadern zerkleinert wurde. Welchen Vorteil bot die höhere Lage des Steinbruchs für den Transport? Baue mit Hilfe von Styropor einen Teil der Mauer nach wie auf der Abbildung. Erkläre, wie die Blöcke mit Hilfe von Zapfen und Zapfenlöchern zusammenhalten. Die Christianisierung Altitonas Die Überlieferung der Legende Im Leben der heiligen Odilie, das am Anfang des 10. Jahrhunderts von einem Mönch geschrieben wurde, heißt es: "...Über die Geburt einer blinden Tochter erbost, befahl Adalrich, Herzog des Elsass, das Kind zu töten. Berswinda, seine Gemahlin, wollte das Mädchen retten und vertraute es heimlich dem Kloster Balma an. Bei der Taufe erlangte das Mädchen das Sehvermögen wieder und erhielt den Namen Odilie, d. h. "Mädchen des Lichts". Auf ihren Wunsch hin führte Odiliens Bruder sie einige Jahre später nach Hohenburg, dem Familiensitz, zurück. Um diese Ungehorsamkeit zu bestrafen, erschlug Adalrich seinen Sohn. Von Gewissensbissen geplagt, erlaubte der Herzog jedoch seiner Tochter auf Hohenburg zu bleiben, wollte sie aber zur Heirat zwingen. Das lehnte Odilie ab und floh. Am Roßkopf bei Freiburg i.B. fing Adalrich sie wieder ein. Als er sie fassen wollte, öffnete sich der Fels und bot der Fliehenden Schutz. Durch dieses Wunder beeindruckt, gründete Adalrich auf Hohenburg ein Kloster, wo Odilie Äbtissin wurde. Seitdem entspringt dem Fels, in dem Odilie Schutz fand, eine heilende Quelle." Die Erkenntnisse der Geschichtsforschung Am Oberrhein fasste der am Ende des 6. Jahrhunderts verbreitete christliche Glaube allmählich Fuß. Die Klöster spielten eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des neuen Glaubens. Ein Manuskript aus dem Jahre 783 zeugt von der Existenz eines Frauenklosters auf Hohenburg, früher Altitona genannt. Sein Stifter war der zwischen 670 und bis zu seinem Tode um 693 herrschende fränkische Herzog des Elsass, Adalrich. Seine Tochter Odilie war dort Äbtissin. Arbeitsaufträge Wann wurde das Kloster auf Hohenburg gegründet? Arbeite mit zwei Spalten: Trage links die historisch belegten Fakten, rechts die legendären Züge ein. Was stellst du fest? Welche Wirkung wollte der Verfasser der Legende durch die Darstellung des Wunderbaren erzielen? Der Aufstieg des Odilienkultes Bereits im 10. Jahrhundert ist der Berg ein bekannter Wallfahrtsort. Die Pilger bitten um Gnade und waschen sich die Augen mit dem Wasser der Odilienquelle, um von der Blindheit geheilt zu werden oder um sich davor zu schützen. Im Mittelalter breitete sich der Odilienkult in der Rheinebene, in der Schweiz und in Mitteleuropa aus. Au XIIème siècle Hohenbourg atteint son apogée sous l'influence de l'empereur Frédéric Barberousse et de celle des abbesses Relinde et Herrade. Cette dernière a fait réaliser un manuscrit richement enluminé, le Hortus deliciarum, qui révélait aux novices les vérités de la foi chrétienne. Au fil des siècles, Odile est devenue la sainte la plus populaire d'Alsace et Hohenbourg a été appelé Mont Saint-Odile. Arbeitsauftrag Verbinde durch Striche jede Odilien-Kultstätte mit dem Kloster, in dem die heilige Odilie Äbtissin war.