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Rubrik : Startseite > Thema 2 > 2.6 : Landschaft deutsch | français

Lehrerhinweise

Lernschwerpunkte

Landschaft im Wandel - Foto Tony Roberts

Landschaft im Wandel
Foto Tony Roberts

Verknüpfungsmöglichkeiten

Dieser Baustein kann in Verbindung mit den folgenden Bausteinen bearbeitet werden:

Anmerkungen

Das Bild von Birmann vermittelt einen Eindruck der Rheinebene vor der Kanalisierung des Rheins und der Trockenlegung des Talbodens. Das Getreidesilo käme mitten in die Rheinlandschaft unmittelbar nördlich der Stadt Basel zu stehen. Heute wird das Gelände durch Bauten der chemischen Industrie, Werkstätten und Depot der städtischen Verkehrsbetriebe, durch die Kläranlage und Bauten des Zolls geprägt. Die Kleinhüninger Hafenanlagen dienen dem Transport und dem Handel. Die Hafenbecken wurden unmittelbar nach 1900 geplant. Gebaut wurden sie erst nach dem Ersten Weltkrieg. Das Getreidesilo wurde 1926 unter der Leitung des Ingenieurs Oskar Bosshard und des Architekten Hans Bernoulli fertiggestellt. Mit seinem Turm war es zu seiner Zeit eines der höchsten modernen Gebäude der Schweiz.

Im Inneren eine Stahlbetonkonstruktion, erhält es durch die Ummantelung durch Backstein, durch die Blendarkaden und das steil aufragende Satteldach das Aussehen einer riesigen, romanischen Kirche. Bei der Lösung der neuen, von der Wirtschaft gestellten Aufgabe griffen die Baufachleute auf traditionelle Bauformen zurück. Da auf dem Rhein Massengüter transportiert wurden und werden (Kohle, Erdölprodukte, Schotter, Getreide, Metalle, Maschinen, Chemikalien), braucht es Anlagen für den Güterumschlag. Das Getreidesilo diente als sichere Lagermöglichkeit, da das Ladegut beim Eintreffen im Hafen selten schon ganz verkauft war. Durch die Veränderung der Transportgewohnheiten wird das Silo heute zunehmend überflüssig.

Dieser Baustein lässt sich in vier Arbeitsschritten erarbeiten :

1. Ein Vergleich zwischen der Zeichnung des Gemäldes von Peter Birmann und der Fotografie, die den Blick vom Siloturm aus festhält hilft, auf Veränderungen aufmerksam zu machen, die sich durch die Industrialisierung ergeben haben. Mit der Kartendarstellung lässt sich ergänzen, was mit den beiden Darstellungen nicht ohne weiteres herauszufinden ist (Kanalisierung des Rheins, Bau des Rhein-Rhône-Kanals, Eisenbahnlinien, Autobahnen, Flugplatz).

2. Die Fragen zum Abschnitt "Mitten in den Hafenanlagen" sollen die Lernenden zur Auseinandersetzung mit den negativen Seiten von Verkehrsanlagen führen. Gleichzeitig sollen sie erkennen, dass sie täglich Dinge konsumieren, die von weither kommen, transportiert und gelagert worden sind.

3. Eine Betrachtung des Äußeren des Silos führt schnell zur Vermutung, es handle sich dabei um eine Kirche. Zur Bauzeit des Silos scheute man sich, reine Nutzbauten zu erstellen. Äußeres Erscheinungsbild und Aufgabe des Gebäudes stimmten nicht überein. Die Information, dass das Gebäude heute durch den wirtschaftlichen Fortschritt überflüssig geworden ist, macht deutlich, wie die Industrialisierung nicht nur die Umgebung, sondern auch die Infrastruktur ständig zur Anpassung zwingt.

4. Der Blick vom Siloturm aus zeigt das Bild einer Siedlung, die sich, wenn überhaupt, nur an geographisch gesetzte Grenzen hält. Das Gebäude selber steht auf Schweizer Boden, unmittelbar an der Stelle, wo sich die Grenzen der drei Länder Frankreich, Deutschland und Schweiz treffen ("Dreiländereck"). Die Blickrichtung gegen Norden zeigt die französischen (linksrheinischen) und die deutschen (rechtsrheinischen) Nachbargebiete Basels. Gerade Einrichtungen, die dem Handel und dem Transport dienen, überschreiten und relativieren Grenzen, ohne dass diese dadurch zum Verschwinden gebracht werden. Ein Ergebnis des Blicks auf die Umgebung vom Basler Siloturm aus ist der Eindruck der Geschlossenheit und Einheitlichkeit der ganzen Siedlung. Ein Blick auf die Karte zeigt aber, dass Staatsgrenzen mitten durch die Siedlung führen. Welche Bedeutung sollen diese Grenzen in Zukunft haben? Ist es wünschenswert, dass sie ihre heutige Bedeutung beibehalten? Sollen sie eher abgebaut werden? Oder soll ihre Bedeutung eher wieder zunehmen?

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Réalisation CRDP d'Alsace 2005

Lehrwerk für ein Europa ohne Grenzen

THEMA 2

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En deux mots

L'évolution du paysage de la vallée rhénane au nord de Basel.